Pferde sind Herdentiere und in ihren natürlichen Bedürfnissen an ein Leben in der Steppe angepasst. Dort sind sie die meiste Zeit des Tages mit der Nahrungsaufnahme beschäftigt und legen weite Strecken zurück.
Im Herdenverband haben sie rund um die Uhr Sozialkontakt, welcher ihnen die notwendige Sicherheit in freier Wildbahn bietet. Sie sind ständig an der frischen Luft und oftmals stark wechselnden Klimabedingungen ausgesetzt.
Die Domestizierung der Wildpferde zu Hauspferden hat zwar das äußere Erscheinungsbild zum Teil stark verändert; ihre natürlichen Verhaltensweisen und Lebensansprüche sind jedoch im Laufe der Jahrtausende nahezu gleichgeblieben.
Die Haltungsform des Aktivstalls versucht, diese natürlichen Lebensbedingungen möglichst naturgetreu nachzuahmen.
Neben dem großen Platzangebot sorgen genügend viele Fressplätze und Raumteiler für zusätzliche Harmonie und Ruhe in der Gruppe und lassen auch rangniedrige Tiere alle Vorteile der Gruppenhaltung genießen. Wir haben zwei nach Geschlechtern getrennte Herden, so dass sich auch Pferde, die in gemischten Gruppen Probleme haben, bei uns wohlfühlen können.
Durch die verschiedensten Umweltreize, frische Luft und das Leben in der Gruppe, werden die Pferde schnell ausgeglichener und leistungsbereiter.
Gemischte Altersgruppen lehren Jungpferden soziales Verhalten und halten die älteren Pferde fitter und gesünder.
Heu als Rauhfutter steht den Pferden auf dem „Marktplatz“ rund um die Uhr zur Verfügung (ad libitum Fütterung), so dass die Gefahr von Magengeschwüren stark verringert wird. Dies unterscheidet uns von vielen anderen Aktivställen, die meist zeitgesteuerte Heuraufen mit größeren Freßpausen anbieten. Die Heuaufnahme durch die ad libitum Fütterung ist nicht unbedingt höher, die Pferde fressen nur langsamer. Es gibt mehr Freßplätze als Pferde, damit auch rangniedrigere Pferde ungestört genug Heu aufnehmen können.
Die auf die individuellen Bedürfnisse der Pferde zugeschnittene Fütterung von Kraft- und Mineralfutter erfolgt über den ganzen Tag verteilt mittels der automatischen Fütterungsanlage. Die gewünschten Mengen werden am Computer programmiert und über einen Transponder (Halsband) abgerufen. So kann sichergestellt werden, dass große, den Magen belasteten Portionen auf viele kleine Portionen verteilt werden. Die Pferde lernen sehr schnell, dass sie in der Fütterungsanlage in kurzen Abständen das begehrte Kraftfutter erhalten. Dies regt sie zu vermehrter Bewegungsaktivität an, da die Pferde jeweils den gesamten Trail umrunden müssen.
Der Zugang zur Weide erfolgt zeitgesteuert ebenfalls über den Futterautomaten, so dass jedes Pferd ohne weiteren Aufwand seine individuelle Weidezeit erhalten kann.
Den Pferden stehen mehrere Schlafmöglichkeiten zur Verfügung. Neben der Liegehalle, die mit einer Einstreu befüllt ist, die durch enthaltene Mikroorganismen für eine Zersetzung des Ammoniaks sorgt, gibt es mehrere, mit einer größeren Sandschicht befüllte Plätze, die gerne genutzt werden. Da der Trail, anders als in anderen Aktivställen, mit einer dickeren Sandschicht über den Gummimatten befüllt ist, können die Pferde sich überall hinlegen.
Nicht nur die Pferde, sondern auch die Besitzer profitieren von dieser Haltungsform. Diese wissen ihre Pferde nicht nur mit allen nötigen Futtermitteln gut versorgt, sie sind auch nicht gezwungen, ihre Pferde jeden Tag zusätzlich zu bewegen, da dieses Konzept eine natürliche, ausreichende Bewegung garantiert.